Es ist sicherlich für die meisten Pool Billard Interessierten in Deutschland nichts neues das die Deutsche Billard Union in einigen „Schwierigkeiten“ steckt. Darauf möchte ich hier nicht im Detail eingehen, es wurde viel diskutiert, geschschrieben, vermutet und spekuliert. Mit jedem Monat der vergangen ist kamen neue „Gerüchte“ aber auch Wahrheiten ans Licht. Die DBU hat sich anfänglich sehr schwer getan mit einer Stellungnahme, doch letztendlich kam es doch zu der ein oder anderen offiziellen Stellungnahme zu diesem brisanten Thema. Die Problematiken führten dazu das viele Pool Billard Landesverbände Ihre Kündigung aus der DBU zum Jahresende ankündigten. Was zur Folge hätte das die DBU unter diesen Umständen kaum noch eine Existenzgrundlage hat. Bei den Freunden von Billard Aktuell.de wurde vieles zu diesem Thema diskutiert. Mir drängt sich die Frage auf ob wir jetzt, ende Juli, den gleichen Status Quo ohne diese Internet Community hätten?! Ich weiß das viele es gerne sehen würden wenn ich auf meiner Plattform ebenfalls einmal meine Meinung formuliere, ich kann nur sagen das es an der Zeit ist etwas neues auf den Weg zu bringen. Zu mehr öffentlicher „Meinung“ bin ich derzeit noch nicht bereit 😉
Aber was bleibt, wie soll es ohne Dachverband weitergehen? In den letzten Wochen haben sich natürlich viele Leute Gedanken gemacht, da gab es die abenteuerlichsten Ideen, Vorschläge und Visionen. Nun, es wurde nicht nur geredet sondern auch Ernsthaft an einem Konzept für einen neuen Dachverband gearbeitet. Nehmt Euch ein paar Minuten Zeit und lest Euch dieses Konzept für den Billard Verband Deutschland bitte ausführlich durch und Urteilt selbst was Ihr davon haltet. Das Konzept könnt Ihr am Ende auch als PDF Datei downloaden.
Ein neuer Dachverband für Deutschland
Kontakt: billardverbanddeutschland@gmail.com
Konzept für einen Billard-Dachverband
1. Einleitung
Die Initiatoren dieses Konzepts sehen in der DBU mit ihren Strukturen kein zukunftsfähiges Gebilde. Partielle Reformen werden nur begrenzt Verbesserungen herbeiführen, jedoch nichts am grundlegenden Problem ändern. Über die Zeit wurde durch Fehlentscheidungen und Misswirtschaft die Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit nachhaltig beschädigt.Mangelnde Kommunikation, intransparente Geschäftsvorgänge sowie fehleranfällige Arbeitsabläufe hatten die Entfremdung zur Basis und zu Sponsoren zur Folge.
Zielsetzung:
Kurzfristig (bis 2015):
- Den organisierten Billardsport in Deutschland mit überschaubaren Beiträgen (Aktivenbeitrag von 2 ,- EURO/ Monat)zukunftsfähig machen.
- Vertrauen in der Öffentlichkeit und Glaubwürdigkeit gegenüber den Sponsoren wieder herstellen.
- Absolute Transparenz in Bezug auf Mittelverwendungsowie Zielsetzung und -erreichung.
- Soweit strategisch möglich Zielsetzungen formulieren und an Zeiträume binden (Erstellung von Projektplan mit Milestones) –> schafft eine veritable Grundlage zur Beurteilung der Leistung –> transparenter Leistungsnachweis.
- Sponsorengewinnung (Fremdfinanzierung für alle Bereiche wie sportliche Maßnahmen, Verwaltung, Förderung der Landesverbände/ Einzelvereine). Es existieren bereits solide Kontakte mit relevanten Sponsoren und erste positive Signale sind erkennbar.
- Landesverbände über (z.B. Sportförderprämien) stärken und somit Grundlagen schaffen, Beitragserleichterungen zu ermöglichen -> Stärkung der Vereine.
- Zentrale Marketingmaßnahmen erhöhen die öffentliche Aufmerksamkeit und führen Sportfremde an Billard heran (TV- Präsenz im frei zugänglichen TV, erste qualifizierte Kontakte vorhanden).
- Unterstützung bei lokalen Marketingmaßnahmen und Events der Vereine/ Verbände (und Kontaktvermittlung zu möglichen Partnern, Unterstützung bei der Konzeption und ggf. Organisation).
- Erhöhte mediale Aufbereitung größerer Events (DM, LM, BuLi).
- Einführung neuer Ligastrukturen mit abschließendem Zentralevent (Play-off) –> Kostenreduktion in den Vereinen durch kürzere Anfahrtswege.
Mittelfristig (bis 2020):
- Aufbau professioneller Strukturen im Sportbetrieb (Sportler beim Schritt zum Vollprofi unterstützen).
- Der Dachverbandträgt sich ohne Beitragsfinanzierung (Sponsoren, Events usw.).
- Unterstützung von Spitzenspielern auf internationalen Turnieren (Kostenzuschüsse) mit dem Ziel, Teilnahmen zumindest kostenneutral für die Spieler zu halten.
- In Zusammenarbeit mit privaten Initiatoren Turniere von Weltrang einführen und etablieren, um somit öffentliches Interesse zu generieren, deutschen Nachwuchsspielern die Möglichkeit zu geben, sich mit der Weltspitze zu messen und das Ansehen des deutschen Billardsports in der Welt zu erhöhen.
- Über Entlastung der Vereine Räume für Trainer schaffen, die sich damit frühzeitig junger Talente annehmen können und so das Niveau des Sports heben.
- Bau eines Bundesleistungszentrums mit Übernachtungsmöglichkeit (weitestgehend fremdfinanziert/ gefördert). –> für Kadertrainings, Jugendförderungen, Veranstaltungen von Dachverband/ LV/ Vereinen, i.V. mit Trainern als Trainingslager buchbar, als Incentive für besondere Leistungen (Wettbewerb f. Mitgliedergewinnung, soziales Engagement usw.).
Langfristig (Vision):
- Über langfristige Fremdfinanzierung wird sich der Dachverband autonom, d.h. unabhängig von Beiträgen aus Landesverbänden und Vereinen, tragen.
- Landesverbände erhalten Fördermittel, um Ihre Aktionsradien zu vergrößern (Events, Sportförderprämien für Landesmeisterschaften, Aufstiegsprämien für Mannschaften bis zur niedrigsten Liga).
- Deutschland wird zum Zentrum der Billardwelt, weil hier die höchstdotierten Turniere stattfinden.
- Über hohes öffentliches Interesse durch gesteigerte mediale Präsenz wird das IOC an Billard als auszutragende olympische Sportart nicht mehr vorbeikommen.
2. Struktur des Dachverbandes
Um den Billard-Sport national und international schnellstmöglich wieder in ruhiges und seriöses Fahrwasser zu bringen, braucht der neue Verband eine schlanke, handlungsfähige und transparente Struktur. Die gewählten Entscheidungsträger müssen umfassende Entscheidungskompetenzen haben und professionell arbeiten.
Zu diesem Zweck wird der Großteil der administrativen Verwaltung in hauptberufliche Hände gelegt und somit eine ordentliche Geschäftsführung gewährleistet.
Der neue Dachverband wird so strukturiert, dass er alle Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft im DOSB sowieden internationalen Sportfachverbänden erfüllt und zudem durch das Bundesministerium desInnern (BMI)als förderungswürdig eingestuft wird.
2.1 Gremien des Dachverbandes
Die wichtigsten Gremien des neuen Dachverbandes sind:
- Mitgliederversammlung
- Exekutivkomitee
- Geschäftsführendes Präsidium
- Aufsichtsrat
Die Mitgliederversammlung setzt sich aus den Landesverbänden sowie dem geschäftsführenden Präsidium zusammen. Sie trifft sich alle 2 Jahre zur Verabschiedung von Grundsatzentscheidungen und zur Durchführung der satzungsgemäßen Wahlen.
Das Exekutivkomitee setzt sich aus dem geschäftsführenden Präsidium sowie drei von der Mitgliederversammlung gewählten Personen zusammen. Diese drei Vertreter bilden den Aufsichtsrat, der die Aufgabe hat, die Arbeit und die Entscheidungen des geschäftsführenden Präsidiums zu prüfen und gegebenenfalls mittels Veto zu intervenieren.
Das Exekutivkomitee trifft sich im Abstand von 6 Monaten und arbeitet in enger Abstimmung, wird aber vom geschäftsführenden Präsidium permanent informiert (E- Mail, Telefon, Videokonferenz). Es trifft alle strategischen Entscheidungen auf Basis der in der Mitgliederversammlung gefassten Beschlüsse.
Das geschäftsführende Präsidium setzt sich zunächst aus dem Präsidenten, dem stellvertretenden Präsidenten/Generalsekretär, dem Vizepräsident Finanzensowie dem Vizepräsident Sport zusammen. Das geschäftsführende Präsidium trifft seine Entscheidungen auf Basis der vonMitgliederversammlung und Exekutivkomitee gefassten Beschlüsse und ist für die operative Umsetzung verantwortlich. Das Präsidium arbeitet hauptberuflichund wird für seine Aufwendungen entsprechend vergütet.
Alle Gremien arbeiten auf der Basis von Satzung und Ordnungen, in denen sämtliche Rechte, Pflichten und Kompetenzen klar definiert sind.
Die Landesverbände werden durch Mitgliederversammlung sowie Exekutivkomiteein die Entscheidungsprozesse des Dachverbandes mit einbezogen. Sie erkennen durch ihre Mitgliedschaft im Dachverband die Satzung und Ordnungen an,sind aber ansonsten autonom.
2.2 Marketing, Sponsoring, Öffentlichkeitsarbeit
Basierend auf entsprechenden Konzepten wird dieser Aufgabenbereich in die Hände professioneller Agenturen gelegt. Diese Konzepte schließen auch die Landesverbände sowie die Vereine mit ein. Die Kosten werden vom Dachverband getragen und können durch Beteiligungsmodelle neutral gehalten werden. Kontakte zu namhaften Agenturen wie der Bplus-Gruppe oder der HFKC bestehen bereits.
3. Ausrichtung des Dachverbandes
Die statistischen Zahlen belegen, dass der Billard- Sport im Freizeitverhalten vieler Menschen noch immer einen hohen Stellenwert einnimmt.
Neben dem Spitzensport, der einem Verband öffentliche Aufmerksamkeit und Reputation einbringt, muss der Fokus des neuen Verbandes verständlicherweise auf den Breitensport ausgelegt werden. Gelingt es aus der großen Zahl der Hobbyspieler wieder mehr Mitglieder in die Vereine zu führen, so stärkt dies schlussendlich auch den Dachverband und mit ihm die Leistungssportförderung.
„Ein Sportverband ist immer nur so gut wie seine Basis.“
3.1 Förderung Breitensport/ Lokalbetreiber
Neue, bzw. teilweise veränderte Wettbewerbsstrukturen,werden die Landesverbände und Vereine strukturell und finanziellentlasten. Durch die Ausschüttung von Sportförderprämien sowie die Weitergabe von Fördermitteln eröffnen sich neue Möglichkeiten, z.B. Kooperationen mit öffentlichen Einrichtungen (Schulen, Jugendzentren, Streetworker).
Neue bundesweite Fun-Serie (BFS)
Einführung einer bundesweiten Fun-Serie, die in der ersten Stufe auf Vereinsebene ausgerichtet wird. Teilnehmen kann jeder, also auch Nichtmitglieder. Um möglichst viele Spieler zu erreichen, ist die Teilnahme kostenfrei. Der Verein entscheidet über den Qualifikationsmodus. Die Spieler können sich über einen Punkteschlüssel für das Endturnier auf Bundesebene qualifizieren. Dort ist jeder startberechtigt, der mindestens 3 Monate aktives Mitglied im Dachverband/Verein ist oder eine BFS-Lizenz in Höhe von 100 € erworben hat. Der Dachverband übernimmt die Ausrichtung und Vermarktung der Veranstaltung. Durch die Beteiligung von Sponsoren werden Sportförderprämien und Sachpreise ausgeschüttet.
Newsletter
Ein Newsletter informiert hochfrequent über die Tätigkeiten des Dachverbandes und seiner Mitglieder.
3.2 Förderung Leistungssport
Der Dachverband ist für die Ausrichtung aller deutschen Meisterschaften in den Kategorien Pool, Snooker, Karambol und Kegel zuständig.
Um eine übersichtliche Leistungsstärke für ganz Deutschland zu erhalten, wird zunächst in den höchsten Ligen auf Verbandsebene eine einheitliche Ligastruktur geschaffen.
Einheitliche Ligastruktur
Alle Landesverbände spielen in der höchsten Spielklasse und im Einzel ihre Landesmeisterschaften in einheitlichen Spielmodi. In einem zentral organisierten Play-off Turnier werden dann die deutschen Meister und die deutschen Mannschaftsmeister ermittelt. Diese Organisationsform ist transparent und führt vor allem bei den Fahrt- und Übernachtungskosten zu Einsparungen. Die Play-off Runde wird an attraktiven Standorten stattfinden und kann entsprechend vermarktet werden. Von der finanziellen Entlastung profitieren vor allem auch die kleineren Landesverbände, deren gute Spieler nicht mehr in finanzstärkere Verbände abwandern.
Deutsche Pokalmeisterschaft (DPM)
Die DPM wird als neue Meisterschaft eingeführt. Startberechtigt sind Mitgliedsvereine des Dachverbandes. Eine Mannschaft besteht dabei aus 4 Spielern(2 Ersatz). Eine Qualifikation zur Teilnahme ist nicht notwendig. Die Meisterschaft wird an einem Wochenende ausgespielt. Die Sieger erhalten Sportförderprämien.
German Grand Prix (GGP)
Der GGP wird wieder eingeführt. Er wird durch den Dachverband organisiert und vermarktet, so dass dem Ausrichter keine Kosten entstehen. Finanziert wird der GGP durch Startgelder und Sponsoren. Es werden Sportförderprämien ausgeschüttet. Geplant sind:
- 6 Veranstaltungen GGP Pool
- 3 Veranstaltungen GGP Damen
- 4 Veranstaltungen GGP Snooker
- 6 Veranstaltungen GGP Karambol
Bundesleistungszentrum
Der neue Dachverband plant mittelfristig die Errichtung eines eigenständigen Leistungszentrums. Es dient in erster Linie den Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie der Vorbereitung der Spitzensportler auf wichtige Turniere und Meisterschaften. Durch die Zentralisierung der Kader- und Fortbildungslehrgänge können maßgeblich Kosten eingespart werden.
Aus- und Weiterbildung
Die bereits bestehenden Strukturen im Aus- und Weiterbildungsbereich sowie in der Jugendförderung werden beibehalten und weiterentwickelt.
4. Finanzen
4.1 Grundsatz
Die Finanz- und Haushaltspolitik des Dachverbandes orientiert sich an den in der Betriebswirtschaft geltenden Prinzipien des ehrbaren Kaufmanns. Sie muss in erster Linie transparent, sparsam und nachprüfbar sein. Jedes Haushaltsjahr beruht auf einer sorgfältigen Budgetplanung, die durch die Mitgliederversammlung verabschiedet wird. Die Kompetenzen des geschäftsführenden Präsidiums sind in der Finanzordnung des Dachverbandes geregelt. Die zur Verfügung stehenden Mittel werden ausschließlich zum Wohle des Billard-Sports verwendet.
4.2 Mittelherkunft
Die Finanzmittel des Dachverbandes ergeben sich in erster Linie aus den Mitgliedsbeiträgen der Landesverbände. Hierfür wird als Berechnungsgrundlage ein Pro-Kopf-Beitrag in Höhe von € 2,00 pro Mitglied und Monat eingeführt. Der Beitrag ist transparent und für Spieler, Vereine und Landesverbände leicht nachvollziehbar. Bei einer vorsichtigen Schätzung von ca. 22.000 Vereinsmitgliedern ergeben sich daraus für den Dachverband Einnahmen von €528.000 pro Jahr.
HinDazu kommen Fördermittel des Bundes und des BMI, die zu beantragen sind. Sie werden jedoch nicht in die Budgetplanungen aufgenommen. Diese Mittel, sofern bewilligt, sind an förderungsfähige Maßnahmen gebunden (definiert durch BMI/ BVA). Die durch die Förderung frei werdenden bisherigen Mittel (aus Fremdfinanzierung, Beiträgen), können hingegenohne Zweckbindung verwendet werden (z.B. sportliche Maßnahmen, Marketing usw.).
Des Weiteren werden durch die Durchführung und Vermarktung von Veranstaltungen Start- und Sponsorengelder generiert.
4.3 Mittelverwendung
Die Mittel des Dachverbandes werden ausschließlich zum Wohle des Billard-Sports verwendet und teilen sich wie folgt auf:
- Organisation und Durchführung von Deutschen Meisterschaften und GGP
- Ausschüttung von Sportförderprämien bei Meisterschaften und GGP
- Finanzierung der Teilnahme an Europa- und Weltmeisterschaften sowie der World Games
- Finanzierung von Aus- und Fortbildungsprogrammen
- Bezuschussung der Landesverbände für die Jugendförderung, Ausrichtung von Landesmeisterschaften, Teilnahme an Deutschen Meisterschaften, Behindertensport
- Finanzierung der professionellen Verwaltung des Dachverbandes (Geschäftsstelle, hauptamtliche Mitarbeiter, Öffentlichkeitsarbeit, etc.)
5. Fazit
Ein neuer Dachverband, der auf der Grundlage des hier vorliegenden Konzeptes arbeitet und den Billard-Sport in Deutschland professionell, transparent und nachhaltig organisiert, wird das Ansehen unseres Sports innerhalb der deutschen und internationalen Sportlandschaft wieder herstellen.
Die Initiatoren und Ersteller dieses Konzepts sehen sich aufgrund Ihrer reichhaltigen Erfahrungen und Erfolge beruflicher und privater Natur dazu befähigt, dieses Konzept mit Leben zu füllen und es für eine erfolgreiche Zukunft des deutschen Billardsports umzusetzen.
Christoph Geissler, * 1965, Diplom Sportökonom, langjähriger Geschäftsführer des Internationalen Handballverbandes (IHF), aktives Mitglied der Arbeitsgruppe Sport bei Transparency International
Ralph Eckert, * 1965, Billardprofi, Trickshotweltmeister, 1st International Europe Instructor h.c., Buchautor
Mike Neubert, * 1968, Initiator und Organisator der World Team Championships (WTC) 2010, Ausrichter des Snooker Continental Cup, Integration einer Billardsparte in einem professionellen Verein (Hannover 96)
John Blacklaw, * 1970, mehrfacher EM- Teilnehmer, dreifacher deutscher Meister, langjähriger Bundesligaspieler
Guido Burkhardt, * 1970, 12 Jahre Vertriebs- und Marketingerfahrung
Billard Verband Deutschland – Konzept
Mir persönlich fehlen da trotzdem die Infos, was sich dadurch „für mich als aktiver Spieler“ verbessern würde / könnte.
Was habe ich als Spieler / Mitglied dadurch für Vorteile ?
Was wird für mich besser als unter der DBU ?
Wo ist der Anreiz ?
Es ist zwar alles gut durchdacht und konzepiert, jedoch sollte man genau mit diesen Punkten das Vertrauen der Gemeinschaft erreichen. So siehts für mich wie ein Buisnessplan aus.
Die Basis ist super, der Ideenreichtum auch, aber wo gehts hierbei auch um die „angepassten“ Bedürfnisse all derjenigen, die letztlich die Gemeinschaft bilden ?
Auch verstehe ich, das hier noch nicht aus dem Nähkästchen geplaudert werden soll.
Aber ich denke, grade für alle aktiven Spieler da draussen wären diese Infos interessant.
Ich persönlich spiele nicht mehr aktiv seit Jahren, da ich keine Lust habe, Samstags stundenlang für 2 Sätze zu sitzen, ganz zu schweigen von dem Weg für diese paar Spiele.
Würde mich definitiv freuen, mehr darüber zu erfahren.
Mfg
Sascha
Hallo Sascha,
wie das Konzept beschreibt, werden die Vorteile abhängig von der Klasse und dem Landesverband sein, in dem Du spielst.
Spielst Du auf überregionaler Ebene, werden sich definitiv die Fahrtstrecken und -zeiten verkürzen. Das wird sich bis in die unteren Ligen fortsetzen, da in unserer Vorstellung oben zwei Ligen (1. und 2. BuLi) ersatzlos gestrichen werden.
Ausnahme: Eine Großzahl der LV, die sich uns ggf. anschließen wollen, haben ein Problem damit.
Da sich nun die Spieler der ersten drei Bundesligen auf andere Ligen verteilen, werden schwächere Spieler (leistungmäßig) weiter unten angesiedelt. Diese verschiebung . Die Oberligen werden (je nach Verband) wieder gesplittet werden müssen, was die Fahrtzeiten und -kosten auch da reduziert.
Da nun jeder Verein mit höherklassigen Mannschaften Geld spart, liegt es an ihm, wie er das weitergibt (Ausnahme: Die Spieler tragen die Kosten selbst- dann sparen die direkt Geld). Er kann nun statt Sprit Siegprämien ausschütten (z.B.).
Über die höhere Spielerdichte, ergeben sich auch mehr Mannschaften in den darunter liegenden Spielklasssen. Dadurch rücken diese regional näher zusammen und auch hier sinken oft die Fahrtzeiten (Ausnahmen wird es immer geben).
Ähnliches gilt für die Entlastung (s. Konzept) der LV (sukzessive geringere Abgaben, Zuführung von Sportförderprämien und -geldern). Damit kann der LV die Beiträge stabil halten oder sogar reduzieren, Preisgelder auf LM, BM oder KM vergeben, evtl Aufstiegsprämien zusagen oder oder oder- das hängt dann von der Kreativität und dem Willen des LV ab. Wir sind nur dazu da, die Grundlagen zu schaffen.Die Autonomie der LV soll unberührt bleiben- wir sind der Meinung, dass ein LV regionale gegebenheiten besser berücksichtigen kann, als das bei einer zentralen Organisation der Fall wäre. Das fängt bei der Erstellung der Spielpläne and und hört bei der Behandlung von Protesten nicht auf.
Auch die Spielmodi müssen nicht zwingend vereinheitlicht werden- so kann man viel besser neue Dinge probieren und gleich in der Praxis testen.
Fazit: Gelder werden umverteilt. Sie fließen weniger an Tankstellen, Hotels und Funktionäre, dafür mehr in den Sport. Wahlweise fließt genau so viel wie bisher in den Sport, aber es werden weniger Gelder benötigt -> der Sport würde billiger für jeden (das brächte den Sport aber nicht unbedingt weiter).
Hallo Guido,
danke für die zügige Antwort.
Um mal ein Thema anzusprechen, zitiere ich mal eben:
>> Ausnahme: Eine Großzahl der LV, die sich uns ggf. anschließen wollen, haben ein Problem damit <<
Verständlich. Nehmen wir mal als "Beispiel" den LV Berlin/Brandenburg.
Das sind extrem weite Strecken die da zu fahren sind.
Wenn man bedenkt, das sich das alles weiter nach unten verteilen wird ligentechnisch, wird 's in dem Falle auch umso mehr Fahrtstrecken geben. Alleine die Wege innerhalb von Brandenburg sind ja schon enorm weit.
(Mal als Beispiel Schipkau gegen Nauen).
Da ist es denke ich auch verständlich, das sich einige Spieler sagen: Ich fahre in der Bezirks oder Verbandsliga doch nicht solche Strecken für 2 kurze Sätze, oder wenn man zu 5. antritt sogar nur für einen Satz.
Und das Geld bleibt somit auch wieder auf den Tankstellen liegen 🙂
Auch was die ersten Bundesligen angeht, wäre dies einfach ein Schritt nach hinten.
Irgendwann stauen sich die (ich sage mal stärkeren Spieler) alle dieser Liga, aber das Problem bleibt doch das gleiche.
Da fehlt meines Erachtens einfach ein wenig mehr Förderung und ein tragfähiges Konzept, damit dies auch von Fördergelder finanziert werden kann, oder eben Sponsoren ect.
Mich würde mal interessieren, inwiefern ein komplett neues Gerüst oder eine neue Struktur möglich wäre, was den gesamten Liga Ablauf betriftt.
Evt. mit einer integrierten Turnierserie, ähnlich wie bei den LV Meisterschaften nur als Serie mit Ranglistensystem und Endturnier (Poolchallenge Schema).
Und wenn ja, wie könnte man dies, Bundesweit einheitlich zusammenschweissen ?
Ich denke da mal ein paar Jahre zurück, als es noch eine Bundesweite Merkur Spielotheken Rangliste gab.
Und die haben dafür keine DBU oder ähnliches benötigt :-))
Was mich angeht:
Ich persönlich würde mir (ok, ist jetzt weit ausgeholt) auch Dinge wie veränderte Regeln wünschen ( 8Ball alte Regeln wieder einführen ect.) Ich denke das hätte nicht nur unendlich viel neue Spannung für jeden derzeitigen aktiven Spieler, sondern würde evt. auch Anreiz schaffen, für die all jenigen Spieler, die ebenfalls 3 x die Woche in der Stammkneipe am Tisch stehen.
Wie gesagt, Wunschträumerei 🙂
Es bleibt für mich auf jeden Fall weiterhin interessant
und ich würde mir sehr wünschen, eines Tages wieder aktiv in einem neuen & attraktiveren
System spielen zu können.
Bis dahin
Beste Grüsse