Das erste Sixpockets.de Interview des Jahres wird mit der Firma pool4motion geführt, viele Fragen zur Firma selbst und natürlich werden auch noch einige weitere Themengebiete für die ein oder andere interessante Antwort sorgen. Man kann ohne Zweifel behaupten das dieses Label die Billardwelt in Sachen Mode ein wenig schicker und moderner gemacht hat. Seit der Gründung dieser Firma gibt es immer mehr Vereine wie auch Einzelspieler, die die Kleidung von Christian Maxeiner und Christian Reimering tragen. Christian Reimering gewann am ende des letzten Jahres in Neckarsulm den Rockstar Cup 2013 und fügte seiner langen Liste an Erfolgen einen weiteren hinzu. Aber nicht nur am Pool Tisch machen beide eine erstklassige Figur, mit Ihrer Firma pool4motion haben Sie sich auf die Fahne geschrieben, allen Billard Spielern moderne und sportliche Kleidung anzubieten.
Die Polos, Jacken und Shirts sind von erstklassiger Qualität und lassen sich auf Wunsch in vielen Varianten besticken und/oder bedrucken. Auch bei der Farbauswahl gibt es kaum Kompromisse.
Aber nicht nur Kleidung bekommt man bei pool4motion. Im letzten Sommer wurde eine eigene Queueserie vorgestellt. Die pool4motion Limited Edition powered by Arthur Queue. Hierfür hat man sich mit Marcus Dienst einen der weltweit renommiertesten Queuebauer ins Boot geholt. Bei den letzten Hangelar Open konnte ich mir ein Bild von dieser Queueserie machen und war ziemlich begeistert. Spielen konnte ich sie bislang nicht, aber die Optik ist Arthur Queue typisch auf allerhöchstem Niveau. Mit dem Know-how von pool4motion und Marcus Dienst wird sicherlich auch die Spielbarkeit keine Wünsche übrig lassen.
Am besten man besucht die Website von pool4motion, um einen vollständigen Überblick über sämtliche Produkte zu bekommen.
Ich wünsche viel Spaß beim Interview mit pool4motion!
Auf Eurer Website findet man leider nichts „Über Euch“! Erzählt uns doch kurz, wie Ihr zusammengefunden habt und was die Grundidee hinter pool4motion war?
C. Maxeiner: Vor ein paar Jahren habe ich bei Christian Training genommen. Daraus ist dann ein freundschaftliches Verhältnis entstanden. Christian hatte pool4motion zu der Zeit bereits alleine betrieben und hauptsächlich im Bereich Billardkleidung gearbeitet.
C. Reimering: Wir überlegten, wie man das Ganze professioneller aufziehen könnte und haben festgestellt, dass wir unsere jeweiligen Stärken und Erfahrungen gemeinsam in das Projekt einbringen können. In relativ kurzer Zeit wurden dann die Ideen gesammelt und eine Aufgabenverteilung zwischen uns etabliert. Dann haben wir die pool4motion GbR geründet, ein Webshop wurde aufgebaut und das Projekt hat sich dann immer weiter entwickelt.
Wie seid Ihr auf den Namen pool4motion gekommen, was steckt dahinter?
C.Reimering: Der Name sollte klangvoll sein, das Wort „Pool“ sollte darin vorkommen und eine gewisse Dynamik vermitteln. „motion“ steht für die Bewegung aber auch für die Emotion. Auch hat uns die Zahl „4“ gut gefallen. In Anlehnung an die Farbe der Poolkugel Vier hat sich Lila auch als unsere Unternehmensfarbe durchgesetzt.
Mittlerweile wird Eure Billardbekleidung von sehr vielen Spielern in ganz Deutschland getragen. Man kann sagen, dass Ihr die Pool Billard Szene ein wenig schicker gemacht habt. Das sollte Euch doch recht Stolz machen, oder?
C. Maxeiner: Es macht uns schon ein wenig stolz, wenn wir immer mehr Billardspieler auf Turnieren antreffen, die unsere Kleidung tragen. Wir sind auch immer wieder überrascht, dass viele deutsche Top-Spieler darunter sind. In der breiten Masse ist das aber sicherlich noch ausbaufähig.
C. Reimering: Wir betrachten uns ein wenig als Vorreiter im Bereich Billardkleidung. Wir kommen aus der Billardszene und möchten in Sachen Stil und Anmutung etwas für die Szene tun.
Was sind die wichtigsten Faktoren für eine gute Billardkleidung?
C. Reimering: Funktionalität, gute Qualität, hoher Tragekomfort und sie soll auch gut sitzen und passen.
C. Maxeiner: Natürlich soll die Kleidung auch optisch ansprechend sein. Es ist natürlich nicht immer einfach, den Geschmack von jedem zu treffen.
Ich kenne kaum jemanden, dem Eure Kleidung nicht gefällt. Habt Ihr schonmal darüber nachgedacht auch Hosen oder Schuhe anzubieten 🙂 Das ist schon
ernst gemeint. Im Bereich der Hosen und der Schuhe gibt es kein spezielles Angebot. Könntet Ihr Euch das vorstellen?
C. Reimering: Klar, können wir uns das vorstellen. Es gab auch bereits einige Überlegungen in diese Richtung. Leider ist die Umsetzung nicht einfach. Wenn, dann möchten wir eine hohe Qualität liefern und das geht nur, wenn man das Produkt im höheren Preissegment ansiedelt. Leider sind nicht viele Spieler bereit, diesen höheren Preis für Qualität zu zahlen.
C. Maxeiner: Bei Schuhen ist das noch komplizierter. Unterschiedliche Modelle und viele verschieden Größen heißt, dass man sehr hohe Stückzahlen produzieren müsste. So etwas geht eigentlich nur, wenn man in Asien produzieren lässt. Unsere Philosophie ist aber, möglichst alles in Deutschland bzw. Europa fertigen zu lassen.
Was sind die größten Fehler, die man im Kleidungsbereich als Pool Billard Spieler machen kann? Sicherlich ist das alles persönlicher Geschmack, aber es gibt doch sicher aus Eurer Sicht einige Todsünden 😉
C. Maxeiner: Oh, das gibt es einige! Verwaschene Polos, speckige Hosen mit „Hochwasser“-Beinen, weiße Socken in alten ungepflegten Schuhen. Da Turnierkleidung oft als notwendiges Übel angesehen wird, gibt es leider viele Spieler, die nicht allzu großen Wert auf ordentliche und stilvolle Spielkleidung legen. Da wird schon mal die 15 Jahre alte Hose vom Konfirmationsanzug angezogen 🙂
C. Reimering: Bei meinen Aufenthalten in den USA habe ich festgestellt, dass man in der dortigen Pool-Szene stolz ist, billardbezogene Kleidung zu tragen, auch in der Freizeit. Leider scheint das in Deutschland anders zu sein. Viele Fußballfans tragen das Trikot „ihres Vereins“ gerne und mit Stolz. In der Billardwelt ist das nicht immer so. Es gibt also aus unserer Sicht in Deutschland noch Nachholbedarf…
Seit einigen Wochen habt Ihr eine neue Queueserie im Angebot. Diese Queueserie (pool4motion Queue Limited Edition powered by Arthur Queue) wurde zusammen mit Marcus Dienst von Arthur Queue umgesetzt. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit und was macht diese Serie so besonders?
C. Maxeiner: Wir bieten ja im Break und Jump Sektor schon längere Zeit die King Breaker und King Jumper Serie an. Unsere Vorstellung war es immer, auch ein Spielqueue anzubieten, das unserer Philosophie in puncto Spielbarkeit und Qualität entspricht. Mit Marcus Dienst als einer der Top-Queuebauer mit weltweitem Erfolg haben wir dafür den idealen Partner gefunden. Ende 2012 gab es die ersten Gespräche und einige Stunden an Design- und Entwicklungsarbeit. Pünktlich zu den Hangelar Open im August haben wir unsere Limited Edition vorgestellt.
C. Reimering: Ich denke, dass sich das Ergebnis sehen lassen kann, nicht nur was das Design betrifft. Die Queues haben gerade in Bezug auf die Spieleigenschaften einige Besonderheiten: Beispielsweise sind die Queues um ein Inch länger als das Standardmaß, da die Menschen heute auch einfach größer sind als zu der Zeit, als sich die Standardlänge von Queues etabliert hat. Besonderen Wert haben wir auf Kopflastigkeit gelegt, da dies für ein gewisses Maß an Stoßruhe sorgt. Es gibt noch einige andere Merkmale, die die pool4motion Limited Edition auszeichnen, das kann man alles auf unserer Website nachlesen 🙂
Was sind Eure Pläne für die Zukunft von pool4motion?
C. Reimering: Im Bereich Billardbekleidung arbeiten wir gerade an neuen Designs für eine neue Kollektion. Wir versuchen weiterhin, unser Produktportfolio ständig zu erweitern. Dabei ist uns aber immer wichtig, dass wir unserem Firmen-Claim „Exclusive Style – best quality“ treu bleiben. Wir versuchen immer Produkte anzubieten, die nicht überall erhältlich sind.
C. Maxeiner: Wenn unsere Queueserie weiterhin so erfolgreich ist, wie es sich jetzt schon andeutet, kann ich mir gut vorstellen, dass wir eine zweite Auflage machen, wieder in limitierter Stückzahl und mit neuem Design.
Die meisten deutschen Topspieler kommen langsam in die Jahre und der Nachwuchs bleibt aus. Sicherlich existiert
dieses Problem nicht nur im Pool Billard, aber wo müsste der Hebel umgelegt werden?
C. Reimering: Back to the roots! Die Turnierszene muss belebt werden und das Spielen um Geld sollte nicht verpönt sein.
C. Maxeiner: Wir haben heute viele talentierte und Junge Spieler. Das Problem der Jugend heute ist, dass sie nicht gewohnt sind sich durchzubeißen. Wenn der Erfolg ausbleibt, widmen sie sich schnell wieder anderen Dingen. Es heute zu viele Möglichkeiten und Alternativen zu Billard.
C. Reimering: Mir fehlt bei den Jugendlichen oft die Hingabe, die Leidenschaft und der Ehrgeiz – alles Dinge, die man braucht, um auf Dauer erfolgreich zu sein. Die Erwartungshaltung ist oft zu hoch. Ein Rezept, um dem Ausbleiben des Nachwuchs entgegen zu wirken, habe ich allerdings auch nicht.
Ihr beide seit recht lange in der deutschen Pool Billard Szene unterwegs und spielt mit Euren Teams in der Regionalliga bzw. Bundesliga. Auch Ihr habt die Diskussionen in den letzten Monaten mitbekommen, was die Spielsysteme angeht. Welches Spielsystem würdet Ihr bevorzugen bzw. spielen lassen?
C. Maxeiner: Ich persönlich mag lieber lange Sätze als kurze. Man hat in der Vergangenheit immer versucht, den Spielmodus für die Zuschauer attraktiv zu machen. Nun gibt es aber so gut wie keine Zuschauer. Daher sollte man den Modus für die Spieler attraktiv machen. Aus meiner Sicht sollte auf jeden Fall ein Doppel eingeführt werden.
C. Reimering: Richtig! Bei der WTC in Hannover hat man gesehen, wie stark ein Doppel den Teamgeist fördert. Bei Unentschieden würde ich noch ein Shoot Out einführen und dann einen Zusatzpunkt für den Sieger des Shoot Outs vergeben.
In Deutschland wird ziemlich viel an bestehenden Problemen rumgenörgelt und vieles kritisiert! Wird es übertrieben oder ist das berechtigte Kritik?
C. Reimering: Das ist typisch Deutsch! Es wird viel gemeckert aber keiner will selbst etwas tun. Aber die Kritik ist auch teilweise berechtigt. Man sollte den Spielern wieder mehr zuhören und nicht wichtige sportliche Entscheidungen den Funktionären überlassen. Das fängt schon beim Spielsystem an.
C. Maxeiner: Kritisieren ist ja immer ziemlich einfach, vor allem wenn man nicht sagt, wie man es denn besser machen kann. Aber sicher ist bei der Kritik auch viel Wahrheit dabei.
Ich habe bereits vor einigen Wochen Martin Steinlage gefragt ob es nicht sinnvoll wäre das mehr ehemalige Topspieler in einige Führungspositionen gehören. Wie ist Eure Meinung dazu?
C. Maxeiner: Es müssen keine Topspieler sein. Aber Leute, die was von unserem Spiel und den Bedürfnissen der Spieler verstehen, wären sicherlich hilfreich.
Die deutsche Turnierszene gestaltet sich in letzter Zeit recht ordentlich. Es gibt viele sehr gute kleinere Veranstaltungen, sehr viele Hausturniere und auch große Turniere wie z.B. die Hangelar Open. Wie beurteilt Ihr das Ganze und was könnte man noch verbessern?
C. Maxeiner: Wir haben derzeit in Deutschland eine Handvoll große und lohnenswerte Turniere. Dazu zählen sicherlich die Stuttgart Open, Hangelar und Neckarsulm. Diese werden sehr professionell veranstaltet und finden bei den Spielern großen Zuspruch. Trotz allem herrscht bei den meisten immer noch eine gewisse Turniermüdigkeit. Die Hausturniere tragen dazu bei und fördern die Bequemlichkeit.
C. Reimering: Ich finde, man muss Begehrlichkeiten wecken. Internationale Topstars locken die Spieler an. Der Erfolg der Hangelar Open beispielsweise ist auch auf die Anwesenheit von Stars aus Übersee zurückzuführen. Grundsätzlich sollte es aber etwas Besonderes sein, gegen einen Top-Spieler spielen zu dürfen. Es ist heute völlig normal, dass man als Verbandsligaspieler auf einem Turnier gegen einen deutschen Topspieler spielen kann. Das sollte man durch Qualifikationsvorrunden verhindern. Im Snooker ist das seit Jahren so, da werden die Topspieler „geschützt“.
Was würdet Ihr Euch als Spieler wünschen in der deutschen Turnierszene?
C. Maxeiner: Eine durchdachte und gut organisierte Turnierserie, bei der die Rahmenbedingungen Preisgeld, Location, Side-Events, Organisation usw. passen. So ein Turnier sollte ein echtes Highlight sein, auch für Zuschauer. Wenn heute bei einem deutschen oder auch europäischen Turnier das Finale stattfindet, sind kaum noch Zuschauer am Turnierort anwesend. Ausgeschiedene Spieler fahren sofort nach Hause und „echte“ Zuschauer gibt es kaum. Der Zuschauer von heute fordert dann noch einen Live Stream und diesen natürlich kostenlos, damit er das Turnier bequem von der Couch aus verfolgen kann. Das funktioniert natürlich nicht.
C. Reimering: Ich würde mir ein fachkundiges Publikum, das die Leistung der Spieler honoriert, wünschen. In Amerika habe ich dies erlebt: Die Zuschauer applaudieren, wissen die Leistungen zu würdigen und kommen nach dem Spiel zu den Spielern um zu gratulieren.
Ihr seid beide auch regelmäßig Teilnehmer bei der Euro-Tour und Christian Reimering gehört seit Jahren zu den sehr erfolgreichen internationalen Topspielern. Es hat den Anschein das die Euro-Tour ein wenig schwächelt im Moment, wie sehr Ihr das?
C. Reimering: Regelmäßig spiele ich die Euro-Tour auch nicht mehr. Ich spiele nur noch wenige, ausgewählte Events, da ich sonst einen großen Teil meines Urlaubs opfern muss. Der Aufwand und die Kosten stehen aus meiner Sicht in keinem Verhältnis zu den Preisgeldern. Um keinen finanziellen Verlust zu erleiden, muss man schon in die einstelligen Platzierungen kommen.
C. Maxeiner: Bei der heutigen Leistungsdichte ist es auch für Top-Spieler schwierig, kostendeckend oder gar mit Gewinn die Euro-Tour mitzuspielen und erscheint daher vielen Spielern als nicht interessant. Wenn man es nicht schafft, die Kosten für Anreise und die obligatorischen Übernachtungen im Veranstaltungshotel zu reduzieren, sehe ich mittelfristig keine Besserung. Eine Reduzierung des Startgelds und damit auch des Preisgelds ist meiner Meinung nach nicht die richtige Lösung.
Beobachtet Ihr auch die internationale Turnierszene? Welche Events sind für Euch als Pool Billard Fans die Highlights und an welchen wollt Ihr als Spieler unbedingt einmal teilnehmen?
C. Reimering: Ich beobachte internationale Turniere derzeit nur am Rande. Highlights sind sicherlich der Mosconi Cup, die US Open sowie das Derby City Classic. Vielleicht werde ich demnächst mal wieder ein Turnier in den USA spielen, mal schauen…
Welche persönlichen Ziele und Träume habt Ihr noch als Spieler, was wollt Ihr unbedingt noch erreichen bzw. erleben?
C. Reimering: Wichtig ist mir im Moment, die Freude am Spiel zu erhalten. Natürlich will ich weiterhin erfolgreich spielen. Sicherlich hat jeder Spieler den Traum, mal den WM-Titel zu holen. Aber vom „Drüber Reden“ ist noch keiner Weltmeister geworden. 😉
Ansonsten würde es mich freuen, wenn ich meine junge Mannschaft des PBC Augustin als Spieler und als Trainer noch in die 1. Bundesliga führen könnte.
C. Maxeiner: Für mich steht auch der Spaß am Spiel im Vordergrund. Wenn ich noch ein paar Jahre Spaß an meinem Hobby habe, kann man sicher auch noch den ein oder anderen Erfolg feiern. Große Ziele habe ich da nicht mehr.
Habt Ihr die WPBL (World Professional Billiard League) und Bonus Ball im Blick? Was sagt Ihr dazu?
C. Maxeiner: Ich verfolge das nur am Rande. Mein erster Eindruck war, dass die Regeln zu kompliziert sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Bonus Ball auf Dauer durchsetzen wird, schon gar nicht in Deutschland.
C. Reimering: Das Spiel deckt viele Aspekte des Pool ab. Es eignet sich bestimmt gut als Trainingsspiel. Dass es sich im Wettkampfbereich etabliert, glaube ich auch nicht. Um es populär zu machen, ist es aus meiner Sicht zu kompliziert.
Wie steht Ihr zu der Idee eine deutsche Rangliste einzuführen, die sich aus allen Einzelergebnissen errechnet?
C. Reimering: Das ist sicherlich interessant. Wichtig wäre aber, dass so eine Rangliste die Spieler motiviert und dadurch die Turniere gefördert werden, indem man die vorderen Platzierungen belohnt – entweder durch Preisgelder oder Qualifikation für ein Hauptevent oder eine internationale Meisterschaft.
C. Maxeiner: In die Rangliste müssen dann aber unbedingt die Ergebnisse der wichtigsten Preisgeldturniere neben den Meisterschaften einfließen. Das würde dann die tatsächliche Leistung über das ganze Jahr widerspiegeln.
Lasst uns mal kurz über Spielmaterial sprechen. Was sollten für einen Anfänger die entscheidenden Kriterien sein sich ein Queue auszusuchen?
C. Reimering: Am Anfang benötigt man sicherlich kein teures Queue. Man will ja erst mal herausfinden, ob Billard der richtige Sport für einen ist. Für den Anfang reicht ein Queue zwischen 50 und 150 Euro locker aus. Es muss gerade sein, ein ordentliches Leder haben und nicht zu schwer sein.
C. Maxeiner: Später sollte man sich auf jeden Fall vom einem Trainer oder auch von einem Fachhändler oder Queuebauer beraten lassen. Letztendlich ist die Wahl des Queues immer eine subjektive Entscheidung und hängt vom eigenen Empfinden ab. Man muss einfach „sein Queue“ finden.
Der Bereich der Pomeranzen hat in den letzten Jahren enorm zugelegt und die Qualität, Spielbarkeit und Haltbarkeit hat sich sehr verbessert. Das macht die
Auswahl für die meisten recht schwierig. Ist es für die Spieler egal, welches Leder sie spielen, oder sollte das Leder mit dem Spielvermögen harmonieren? Was könnt Ihr da empfehlen?
C. Reimering: Das Leder muss in erster Linie zum Spielvermögen passen. Ein Anfänger sollte eher zu einem weicheren Leder greifen, da anfangs noch viele Bewegungsfehler gemacht werden und ein weiches Leder solche Fehler eher verzeiht. Ein hartes Leder ist anfälliger für Fehler.
C. Maxeiner: Es gibt derzeit enorm viele gute Leder auf dem Markt. Die wichtigsten Eigenschaften sind Formstabilität und guter Grip, auch nach längerer Standzeit. Wir empfehlen und verkaufen sehr erfolgreich das G2 Schichtleder, welches eben genau diese Eigenschaften mitbringt.
Was sollte ein ambitionierter Anfänger in den ersten Monaten seiner Trainingszeit unbedingt vermeiden und worauf sollte er bei der Gestaltung seines Trainings besonders achten?
C. Reimering: Er sollte vermeiden, ohne Hilfe eines Trainers zu beginnen. Angelernte Fehler sind nur sehr mühsam und schwierig wieder zu korrigieren, insbesondere bei unserem technisch anspruchsvollen und feinmotorischen Präzisionsspiel. Ein Anfänger sollte sich gleich am Anfang gemeinsam mit einem Trainer die Grundlagen erarbeiten. Dazu gehören als Fundament die technischen Basics wie Stand, Queuehaltung und motorische Stoßabläufe sowie die Grundstoßarten – Stopp-, Zug- und Laufbälle.
Das Allerwichtigste ist aber, den Spaß am Lernen nicht zu verlieren und sich auch an kleinen Fortschritten zu erfreuen.
Es ist oft schwierig die Balance zwischen Training, Spiel und Privatleben zu finden. Was sind Eure Tipps an alle, die oft überspielt oder nicht konstant sind?
C. Reimering: Wichtig ist eine klare Trennung zwischen Spielen und Training. Die meisten Spieler trainieren nicht richtig, sondern spielen nur. Wichtig ist ein strukturiertes Training, mit wiederholbaren Situationen und Übungen. Wenn überhaupt im Training gespielt wird, dann sollte dies unter „Wettkampfbedingungen“ geschehen, also volle Konzentration, keine Gespräche während des Spiels usw. Viele Spieler können mit der besonderen Situation im Wettkampf nicht umgehen, da hier plötzlich Dinge wie Druck, Erwartungen und Nervosität eine Rolle spielen. Im Privatleben kann ich nur zum nötigen Ausgleich raten. Hierbei ist es wichtig den richtigen Ausgleich zu finden. Ich Persönlich versuche mich mit EMS Training und Schwimmen fit zu halten, um dabei auch von meinem Alltag (Beruf, Unterrichten, Turniere, Liga) abzuschalten. Genau so kann es auch einfach mal das Spielen mit meinen Kindern oder ein langer ausgedehnter Spaziergang mit meiner Frau sein.
Ich gebe Euch ein paar Worte/Namen/Begrifflichkeiten/Aussagen vor und Ihr sagt mir, was Euch spontan dazu einfällt.
- Pool Billard in 20 Jahren!
C. Maxeiner: Gibt es hoffentlich noch.
C.Reimerung: Hoffe, dass das Spiel die Anerkennung bekommt, die es verdient. Und dass man sich an uns als alte Hasen erinnert und sagt, dass wir das Spiel geprägt haben. - Internet Livestreams z.B. Kozoom
C. Maxeiner: Sind eine tolle Sache, fördern aber auch die Bequemlichkeit.
C. Reimering: Leider gibt es zu wenig Bereitschaft, Geld für eine wirklich professionelle Leistung zu zahlen. - Damen Pool Billard
C. Reimering: Hat sich in letzter Zeit gut entwickelt. Damen sollten mehr an Herren Turnieren teilnehmen. Beide könnten voneinander lernen (Emotionale vs. Rationale Entscheidungen)
C. Maxeiner: Es freut mich, dass es nun auch eine Damen Euro Tour gibt, auch mit ganz passablen Teilnehmerzahlen. - Efren Reyes
C. Reimering: Efren ist eine lebende Legende, ein feiner Kerl, ein Jahrhundertspieler. Er spielt noch heute mit einer Leichtigkeit wie ein Kind. Ich habe niemanden kennengelernt, der so viel über das Spiel weiß.
C. Maxeiner: Efren ist ein herzlicher Botschafter des Pool Billards. Er hat keine Starallüren und sieht sich nicht als jemand Besonderes, auch wenn er es definitiv ist. Bei den Hangelar Open hat sich Efren ganz schüchtern an unserem pool4motion-Stand ein Polo Shirt angeschaut, das ihm offensichtlich gut gefallen hat. Ich sagte dann scherzhaft zu ihm: „Ich schenke es Dir, wenn Du es morgen hier beim Turnier anziehst.“ Er hat sich dann mehrfach bedankt und hat es tatsächlich am nächsten Tag auch getragen. Viele andere Top-Spieler hätten sicher erst mal gefragt, was sie denn dafür kriegen, wenn sie unser Shirt tragen 🙂 - 14/1 ist langweilig!
C. Maxeiner: 14/1 ist neben 10-Ball immer noch meine Lieblingsdisziplin und alles andere als langweilig.
C. Reimering: Definitiv nicht langweilig. Es ist für mich das einzig wahre Spiel, weil es die einzige Disziplin im Billard, wo der Spieler die totale Kontrolle behalten kann. Für das Erlernen des Pool Billards ist 14/1 sehr wichtig, insbesondere für den Spielaufbau und die Abfolge und kleines Positionsspiel auf engstem Raum.
Und zu guter Letzt bitte ein Statement zu Sixpockets.de!
Sixpockets.de ist die deutsche Plattform für Informationen rund um Billard. Wir haben viel Respekt vor der Arbeit, die dahinter steckt. Endlich mal eine Plattform, die sich um das Spiel und die Spieler dreht.
Ich möchte mich herzlich für das Interview bedanken und wünsche Euch viel Erfolg mit pool4motion 🙂
Viele weitere Informationen findet man auf der Website von pool4motion.