In den nächsten Monaten wird es diverse Tests zu beliebten Pool Billard Produkten geben. Den Anfang macht ein Break/Jump Queue der Firma Players. Die Firma Players ist eine Eigenmarke von Cue and Case aus den USA. Man könnte sagen, dass es sich um eine günstigere Alternative der Lucasi Queues handelt, die ebenfalls eine Eigenmarke von Cue and Case sind. Produziert werden die Players Queues natürlich in Asien, so wie die meisten Production Queues eben. Bei der Firma Players scheinen die Verantwortlichen scheinbar genau zu wissen, was der Kunde möchte. Auch im Bereich der Spielqueues hat die Firma bereits punkten können.
So kommen z. B. die Spielqueues mit einem wirklich sehr guten Low-Deflection Shaft und man höre und staune mit einem Kamui-Black-Soft Mehrschichtleder. Wenn man sich die Preise der Players Spielqueues anschaut dann fragt man sich wirklich, wie das eigentlich geht. Bereits ab 149 Euro bekommt man hier wirklich ein sehr gutes Produkt inkl. HXT Low-Deflection-Shaft und Kamui Leder.

Warum Sixpockets.de gerade dieses Break/Jump getestet hat, ist schnell erklärt. Dieses Queue ist einer der größten Verkaufsschlager der letzten Monate. Viele Händler haben bestätigt, dass das Players Pure-X HXT-P1 in sehr großen Stückzahlen verkauft worden ist und auch in meinem direkten Umfeld zogen immer mehr Spieler das gute Stück aus dem Köcher. Das Break/Jump Queue wurde mir von der Firma Billardpro.de aus Berlin zur Verfügung gestellt. Bei Billardpro.de bekommt man fast das komplette Sortiment der Firma Players und natürlich auch dieses Break/Jump Queue in den Farben Schwarz (P1), Weiß (P2) und Pink (P3). Dafür danke an Billardpro.de für die freundliche Unterstützung.
Mich hat das Konzept des Queues sehr neugierig gemacht. Bei „normalen“ Break/Jump Queues haben wir es immer mit dreiteiligen Varianten zu tun, wobei das Unterteil auseinander geschraubt werden kann, um es als Jump-Queue zu verwenden.

Hier liegt ein recht neues Konzept vor. Das Players Pure-X HXT-P1 besteht aus vier Teilen und die Variationsmöglichkeiten sind wirklich sehr vielfältig. Komplett zusammengeschraubt wird mit dem Pure-X gebreakt und auch lange Jumps gehen sehr gut von der Hand. Dazu später mehr.

Natürlich ist es wahrlich nicht so einfach bei solchen Materialtests objektiv zu sein und seine eigenen Vorlieben nicht zu stark einfließen zu lassen. Doch ich denke, dass ich einen guten Kompromiss finden werde. Ich werde versuchen diesen Test so kurz wie möglich zu formulieren, damit die Informationen und meine Ergebnisse schnell erkennbar sind 😉

Die Testbedingungen sind ein Brunswick Gold Crown 5, Simonis 860er Tuch und Kamui Kreide 1.21 beta. Ich habe das Pure-X (19oz) mit Magic-Ball Rack und auch ohne getestet, dass macht natürlich einen erheblichen Unterschied. Das Queue selber wurde nicht modifiziert bzw. das Leder/XLG Tip (13mm) natürlich im Original beibehalten. Insgesamt habe ich jetzt 12 Stunden mit dem Pure-X verbracht und das in allen erdenklichen Break und Jump Variationen. Zwölf Stunden sind natürlich sehr viel Zeit, aber wohl die einzige seriöse Möglichkeit ein solches Spielgerät auf Herz und Nieren zu testen.

Der Test wird in verschiedene Bereiche unterteilt werden, um eine bessere Übersicht zu erhalten.
Viel Spaß beim Test des Players Pure-X HXT-P1.
Preis: Das Pure-X ist ein Break/Jump des mittleren Preissegments. Bei Billardpro.de wird das Pure-X derzeit in den Farben Schwarz (P1), Weiß (P2) und Pink (P3) für 219 Euro inkl. Versandkosten angeboten.

Look & Feel: Dieser Bereich ist natürlich stark subjektiv. Das Pure-X ist schon ein Hingucker. Die schwarze Variante macht optisch einen sehr guten Eindruck und die Verarbeitung ist auf recht hohem Niveau. Der schwarze Lack ist glänzend und für leichte Kratzer sehr anfällig. Das sogenannte MZ-Multizone-Griffband (Gummi) fühlt sich in der Hand sehr gut und sicher an. Was mir gut gefällt sind die aufgebrachten Logos in Weiß und Silber. Wohingegen mir der „Abschluss“ des Queues in Silber nicht gefällt, das wirkt auf mich recht billig. Auch die Verschraubungen sitzen perfekt, kein Teil steht über. Auch nach diesem Testmarathon schließen die Verschraubungen sicher und Präzise. Alles in allem fühlt sich das Pure-X sehr wertig an und das äußere macht einen modernen Eindruck, ohne aufdringlich zu wirken.

Material & Verarbeitung: An den besonders empfindlichen Stellen wird am Pure-X Carbon Fiber (Kohlenstofffaser) verbaut. Unter dem Tip und auch an der Verschraubung des Oberteils kommt dieses Material zum Einsatz. Laut Hersteller ist es unzerstörbar und die Firma Players gibt auf diese Bereiche eine lebenslange Garantie. Das XLG-Quad Face Tip macht einen robusten und formstabilen Eindruck. Leider ist die Kreidehaftung nicht sonderlich gut, aber das ist man ja von den meisten Breakqueues so gewohnt. Das Griffstück mit dem MZ-Multizone-Griffband aus Gummi liegt sehr gut in der Hand. Auch wenn man sich erstmal an dieses Gefühl gewöhnen muss. Das Griffband wird vom Hersteller in drei unterschiedliche Zonen aufgeteilt, um dem Spieler mehr Grip und Stabilität zu geben. Naja, da trägt Players in der Produktbeschreibung für meinen Geschmack ein bisschen zu dick auf. Letztendlich ist es ein strukturiertes Gummigriffband, egal wie man es dreht und wendet 😉 Das Oberteil ist das bereits angesprochene HXT Low-Deflection Shaft. Dieses ist besonders hervorzuheben. Es macht einen sehr wertigen und super verarbeiteten Eindruck. Alle Verschraubungen schließen exakt und werden auch nach vielen Stunden nicht zu locker.
Break (komplettes Queue): Angefangen habe ich den Test mit dem kompletten Breakqueue. Anschließend habe ich den die Jump Extension herausgenommen und das Queue für die, laut Hersteller, Powerbreaks zu benutzen. Die ersten 30 Breaks waren erwartungsgemäß ziemlich schwierig und schwer zu analysieren. Zu ungewohnt war die Rückmeldung des Pure-X. Nach einiger Zeit sind die Breaks stabiler geworden und ließen sich relativ gut reproduzieren. Allerdings habe ich während der gesamten Stunden ein Feedback vermisst das mir verdeutlicht warum das ein oder andere Break komplett unbrauchbar war. Leider war das Gefühl immer das gleiche, ganz egal ob ein Break gelungen war oder nicht. Lediglich das starke Reduzieren der Geschwindigkeit brachte ein wenig mehr Klarheit, allerdings kann man sich bei diesem Tempo ein Breakqueue sparen und mit dem Spielqueue breaken 😉 Nun, eines der Probleme von Break/Jump Kombinationen das den meisten sehr bekannt sein dürfte. Es kommt halt immer das gleiche dumpfe Gefühl im Handgelenk an. Auch hier wurde schnell deutlich das auch das Pure-X kein reines Breakqueue wirklich ersetzen kann. Zumindest ab einem bestimmten Breakniveau wird dieser Umstand leider sehr deutlich. Wenn ich ehrlich bin, habe ich genau das erwartet aber deshalb meine Bemühungen nicht reduziert.

Break (ohne Jump Extension): Das bedeutet laut Hersteller das nun die sogenannten Powerbreaks möglich sind. Hier verkürzt sich das Queue doch ziemlich und man meint ein komplett neues Queue in der Hand zu haben. Ich habe meine Probleme mit diesen etwas kurzen Breakqueues und es ist tatsächlich so, das ab diesem Moment nur noch viel Power da war und ganz wenig Kontrolle. Die Balance des Pure-X verändert sich ziemlich deutlich. In den ersten 30 Minuten hat die Weiße fast ausschließlich den Weg in den Himmel gesucht, vom Tisch ist sie nie gesprungen dafür war mein Treffpunkt zu präzise 🙂 Selbst der Versuch die Geschwindigkeit zu reduzieren, führte auch nach längerer Zeit zu schwachen Ergebnissen. Ich glaube nicht, dass man dauerhaft damit ein überdurchschnittlich gutes Break zustande bekommt.

Jump (komplettes Queue): Kommen wir zu den Jumps und fangen mit dem kompletten Queue an. Darauf war ich wirklich gespannt, weil ich den Jumpqueues doch sehr kritisch gegenüberstehe. Das Jumpen mit dem kompletten Queue ist natürlich nur dann wirklich sinnvoll und möglich wenn genug Platz zwischen der Weißen und dem Hindernis ist. Hier machte sich auf Anhieb das Gefühl breit, dass das alles sehr locker von der Hand geht. Nun, über die Kugeln herüber zu kommen ist ja oft nicht das Problem, aber leider scheitert es oft an der Kontrolle. Das Pure X verhält sich wirklich top in diesem Bereich. Selbst mit den verschiedensten Anstellwinkeln und Geschwindigkeiten hatte ich ständig das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben. Es gab so gut wie keine Jumps mit dem kompletten Queue die unkontrolliert waren. Ob als Stoppball oder Rückläufer gespielt, alles war ziemlich einfach zu erledigen.

Jump (nur mit Air Flight): Als Air Flight wird das Stück bezeichnet, das direkt hinter dem Oberteil verschraubt ist. Also genau das, was einem normalen Jumper gleichkommt. Diese Kombination ist für die kurzen Jumps gedacht. Das ist offen und ehrlich gesagt nicht wirklich meine Stärke, doch kann ich sagen, dass mir damit auch ziemlich nahliegende Jumps möglich waren. Auch hier funktioniert das Pure X für mich besser als so mancher sehr viel teuere „Spezialist“ 😉 Für mich gab es bislang für kurze Jumps nichts Besseres. Ganz wichtig war das Gefühl, das ich diese Jumps mit Abständen (Spielball/Hindernis) von 2-3 cm konstant spielen konnte. Auch hier war schon so was wie Kontrolle möglich. Eine tolle Erkenntnis für mich, hier macht das Material einen Spieler direkt ein Stück besser. So sollte es sein 😉

Jumps (mit Air Flight & Long Jump Extension): Als nächstes habe ich die kleine Extension (Long Jump) drangeschraubt, um mich erneut um längere und mittlere Jumps zu kümmern. Hier schießt das Pure X den Vogel ab 🙂 Das ist eine herausragende Kombination, die einfach alles kann. Alle Jumps gehen sehr einfach von der Hand. Und das alles mit viel Kontrolle und je nach Anstellwinkel sind teilweise „Flugbahnen“ zu realisieren, die sehr große Möglichkeiten liefern. Mit dieser Kombination hab ich mich an längsten befasst und habe Jumps nach meinen Vorstellungen getroffen und gesenkt, wie ich sie vorher nur selten hinbekommen hab, toll.

Fazit: Ein abschließendes Fazit ist wirklich nicht so einfach. Was das Breaken angeht, gefällt mir das Pure-X nicht so gut. Natürlich kommt es immer auf das eigene Leistungsvermögen an. Ich würde das Players Pure-X jedem Anfänger und Fortgeschrittenen empfehlen, sollten aber irgendwann die Ambitionen steigen sein Break zu verbessern wird das wohl ziemlich schwierig mit diesem Break/Jump Queue. Allerdings ist das Pure-X für alle zu empfehlen, die mit Ihrem Können zufrieden sind und keine Pläne mehr haben Weltmeister zu werden 😉

Beim Jumpen sieht mein Fazit ganz anders aus. Das Pure-X spielt in dieser Disziplin seine Stärken aus und gibt dem Spieler ein perfektes Werkzeug an die Hand. Ich habe bislang für das Jumpen in allen Situationen nichts Besseres benutzt. Das führt bei mir zu dem Ergebnis, das ich ernsthaft darüber nachdenke, dieses Queue „nur“ als Jump-Queue in meiner Tasche zu behalten, aber nicht um damit zu breaken. Ich denke, dass diese Überlegung für viele Spieler sehr interessant sein könnte 😉
Wenn man dies alles zusammenfasst, würde ich schon eine Kaufempfehlung aussprechen, gerade für Spieler, die im Bereich des Jumpens perfekt ausgestattet sein wollen. Ob das Pure-X beim Breaken den eigenen Ansprüchen entspricht, lässt sich wahrscheinlich nur selbst herausfinden. Für mich persönlich ist bislang ein echtes Break-Queue die bessere Wahl.

Sollten noch irgendwelche Fragen sein, würde ich mich über einen Kommentar sehr freuen. Natürlich freue ich mich über Lob und Kritik gleichermaßen 😉 Und auch abschließend möchte ich mich nochmal bei Billardpro.de bedanken die mir das Players Pure-X zur Verfügung gestellt haben.
Danke für diesen sehr interessanten Test. Habe mir das BJ Queue nach dem lesen gekauft und bin absolut zufrieden 🙂 immerhin kann ich als Bezirksligaspieler jetzt ein wenig Jumpen.
Grüße
Günther
Hallo Günther,
danke für Dein Feedback. Schön das Dir der Test gefallen hat und Du zufrieden bist mit dem Queue 🙂
Schönen Gruß
Das Sixpockets.de Team
Vielen Dank für deinen sehr informativen Bericht.
Er hat mir sehr geholfen eine Entscheidung zu treffen.
Hallo Harry,
danke für Dein Feedback und wir freuen uns das Dir der Bericht gefallen hat 🙂
Schönen Gruß
Das Sixpockets.de Team
Hallo nochmals.
Welches reine Breakqueue wäre denn aus eurer Sicht eine Empfehlung wert ?
Die Preisunterschiede sind ja doch sehr gravierend.
Hallo,
wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Predator BK2 gemacht. Mittlerweile gibt es bereits den Predator BK3, wir werden dazu in naher Zukunft einen Vergleich machen. Wobei jetzt schon zu sagen ist das uns das BK2 besser gefällt. Das BK2 ist preislich deutlich gesunken. Ebenfalls ein sehr gutes Breakqueue ist das Longoni Hurricane S. Einfach mal Googlen oder im Shop Bereich ein wenig stöbern 🙂
Schönen Gruß
Das Sixpockets.de Team
Danke für euer schnelles Feedback.
Werde mir beide mal ansehen.
Gruss aus der Schweiz.