Team USA ist nur noch zwei Punkte davon entfernt, zum ersten Mal seit 2009 den Mosconi Cup zu gewinnen. Nach einem hart umkämpften Abend im Alexandra Palace gewannen die US-Amerikaner ihre dritte Session in Folge. Das war ihnen zuletzt 2005 in Las Vegas gelungen. Waren die Amerikaner am Dienstag für viele Beobachter noch krasser Außenseiter, zumindest auf dem Papier und angesichts der Ergebnisse der letzten Jahre, stehen sie nun am Rande der Sensation.
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Match 11: Feijen & Ouschan 4 – 5 Woodward & Styer
Match 12: Alexander Kazakis 3 – 5 Skyler Woodward
Match 13: Feijen & Kaçi 5 – 4 Deuel & Styer
Match 14: Jayson Shaw 4 – 5 Skyler Woodward
Match 15: Ouschan & Kazakis 5 – 1 Thorpe & Van Boening
Der Abend begann mit dem längsten Match des bisherigen Events und ging bis ins entscheidende neunte Spiel. Es begegneten sich die Doppel aus Tyler Styler und Skyler Woodward für die USA und von Niels Feijen und Albin Ouschan für Team Europa. Mit 5:4 entschieden die USA den Satz für sich und holten dieses Mal den ersten Punkt des Abends.
Im nächsten Match stand Skyler Woodward gegen Alexander Kazakis auf dem Zettel. Kazakis war der Druck des Debütanten und des Rückstands der Europäer deutlich anzumerken. Sein Spielanteil beschränkte sich im wesentlichen auf eine schlechte Stellung auf die 9 und einen verschossenen Einbänder auf die Mitteltasche und er verlor die Partie mit 3:5.
Im nächsten Doppel von Niels Feijen und seinem Partner Klenti Kaci lief es besser für Europa. Mit einer Führung von 4:1 sah es zunächst nach einem deutlichen Sieg gegen das US-Team mit Corey Deuel und Tyler Styer aus, doch diese gaben sich nicht vorzeitig geschlagen und schafften das Comeback auf 4:4. Ein erfolgreiches Break von Feijen und eine gute Sicherheit von Kaci zwang Styer zu einem gewagten Versuch auf eine 3/9-Kombination. Diese misslang und Europa konnte den wichtigen Sieg zum 5:4 einfahren. Insgesamt stand es nun 8-5 für Team USA.
Der junge Albaner Klenti Kaci sagte nach dem Spiel: „Das war ein wichtiger Punkt für uns. Wenn wir verlieren, liegen wir mit 9-4 zurück und haben kaum noch eine Chance. Jetzt steht es 8-5 und wir kämpfen.“
Niels Feijen ergänzte: „Wir mussten wirklich hart dafür arbeiten und das haben wir getan. Am Ende wurden wir nach zwei Tagen harter Arbeit endlich belohnt. Die Fans stehen immer hinter uns. Die Atmosphäre ist unglaublich und wir genießen jede Minute.“
Im vorletzten Spiel standen sich Schotte Jayson Shaw für Europa und erneut Skyler Woodward für die USA im Einzel gegenüber. Es sollte ein dramatischer Satz werden. Erneut sollte dieses Match über die volle Distanz gehen.
Nachdem er mit einer feinen Karambolage auf die 9 zum 4:4 ausgeglichen hatte, war Woodward mit dem letzten Break des Matches am Drücker. Er verfehlte einen Einbänder auf die 1 und ließ Shaw wieder an den Tisch. Dieser beging früh im Rack einen seiner seltenen Schussfehler und musste den Tisch wieder Woodward überlassen. Nach einer guten Sicherheit von Woodward foulte Shaw, doch der Amerikaner konnte davon nicht profitieren und verstellte sich unter dem Jubel der europäischen Fans auf die 4. Erneut spielte er Sicherheit und erneut foulte Shaw mit einem überhasteten und schlecht ausgeführten Jump. Es schien, als würde er in diesem Satz mit der Ekstase des Publikums nicht klarkommen, nachdem er selbst die Fans während des Matches immer wieder übermütig angefeuert hatte. Diese Chance ließ sich Woodward nicht mehr nehmen und er versenkte die finale 9 unter dem begeisterten Jubel seines Teams und der US-Fans.
Das letzte Match des Tages sah dann die deutlichste Partie des Abends, als Alexander Kazakis und Albin Ouschan die Nerven behielten und das Doppel aus Billy Thorpe und einem völlig indisponierten Shane Van Boening mit 5:1 schlugen. Mit 9-6 für die USA endete der Abend und ließ Europa einen kleinen Hoffnungsschimmer vor dem letzten Tag. Es wird spannend, ob die USA mit der Favoritenrolle genau so souverän umgehen wie bisher mit der Rolle des Außenseiters.
Der finale Tag des Mosconi Cups beginnt um 19.30 deutscher Zeit und besteht ausschließlich aus Einzelpartien, bis ein Team elf Punkte gesammelt hat.