Am letzten Tag der Deutschen Billardmeisterschaften in Bad Wildungen wurden nochmals acht neue Titelträger ermittelt. Im Einband auf dem Matchbillard schaffte Sven Daske vom SCB Langendamm dabei Historisches. Nach seinen Goldmedaillen in der Freien Partie, im Cadre 47/2 und im Cadre 71/2 holte sich der Niedersachse nun auch in seiner letzten Disziplin Gold. Zwar musste er im letzten Match des im Modus Jeder gegen Jeden ausgetragen Events eine Niederlage gegen Thomas Wildförster vom BC Hilden einstecken, doch unter dem Strich änderte dies nichts an seinem ersten Platz. Wildförster selbst reihte sich als Zweiter ein, während Carsten Lässig (BG Coesfeld) durch einen 100:93-Sieg über den Kemptener Dieter Steinberger noch dessen Bronzemedaille übernahm.
Im Snooker der Herren kam Ex-Profi Lukas Kleckers vom SC Mayen-Koblenz als Titelfavorit Nummer eins nach Nordhessen. Dieser Rolle wurde er heute auch vollauf gerecht und schlug zunächst im Semifinale den Titelverteidiger Michael Schnabel (TSG Heilbronn) ganz sicher mit 3:1-Frames. Gar in Rekordzeit ging dann das Finale gegen den Hamburger Robin Otto über die Bühne. Frame für Frame sammelte Kleckers ein, ihm gelang dabei auch ein Century-Break, ehe nach etwas mehr als neunzig Minuten Spielzeit der 4:0-Endstand besiegelt war. Neben Schnabel bekam zudem Felix Frede (SC Mayen-Koblenz) die Bronzemedaille überreicht. Gegen Robin Otto wehrte sich der Rheinland-Pfälzer nach Kräften, musste sich aber mit 1:3-Frames geschlagen geben.
Zu einem Krimi avancierte das Finale im Artistique zwischen Titelverteidiger Marvin Heinrich (BSC Salzgitter) und Bernd Singer vom TSV Ingolstadt-Nord. Das im Satzsystem Best of 5 à zehn Figuren gespielte Match ging über die volle Distanz und zum Schluss sah man den beiden Akteuren schon einen gewissen Konzentrationsverlust an. Vor allem Singer konnte nicht mehr ganz mithalten und musste nach der achten Figur, die Heinrich lösen konnte, seinem Widersacher gratulieren. Die dritten Plätze holten sich die beiden Niedersachsen Thomas Ahrens und Dennis Lendeckel (beide SCB Langendamm), wobei sich speziell Letztgenannter über seinen verpassten Finaleinzug geärgert haben dürfte. Gegen Bernd Singer vergab Lendeckel eine 2:0-Satzführung.
Alter und neuer Deutscher Meister im Billard-Kegeln BK2-Kombi ist Eric Baldermann vom SV Leukersdorf. Im Finale gegen Rayk Queißner vom ASSV Horka war Baldermann seinem Widersacher meist einen Schritt voraus. Zwar gelang Queißner auch ein Satzgewinn, so dass der vierte Durchgang nötig war. In diesem nahm Baldermann aber wieder das Heft des Handelns in die Hand und setzte sich mit rund zwanzig Punkten Vorsprung ab. Queißner wollte sich aber partout nicht geschlagen geben und kam noch einmal gefährlich nahe ran, ehe ihm ein Missgeschick passierte, welches Baldermann zum einen Punkte brachte und ihm zum anderen einen Matchball auf dem Silbertablett präsentierte. Den wusste der Leukersdorfer natürlich zu nutzen und er erzielte den letzten nötigen Punkt zum Gewinn des Deutschen Meistertitels. Gemeinsame Dritte wurden Youngster Alex Hopf vom MSV Neuruppin und Ingo Neumann (SV Gnaschwitz-Doberschau).
Last not least gingen auch im Pool-Billard noch vier Wettbewerbe in der Disziplin 10-Ball zu Ende. Bei den Ladies sicherte sich Manuela Barke vom BC Schalke durch einen 5:2-Erfolg über die Berlinerin Anja Hehre ihren zweiten Titel binnen weniger Tage. Die zierliche Gelsenkirchenerin war heute in allen drei Matches überlegen, am knappsten wurde es noch im Halbfinale gegen Janet Hummel (Pool 2000 Leipzig), die sie nach 1:3-Rückstand und einem Time-Out mit 5:3 besiegen konnte. Neben Hummel erreichte auch Conny Teichert das Halbfinale. Die Gießenerin unterlag gegen Hehre mit 4:5, durfte sich aber über ihre zweite Bronzemedaille bei diesen Titelkämpfen freuen.
Ebenfalls zwei Mal Gold gewann Vivien Schade vom BC Hamburg bei den Damen. Nach ihrem Sieg im 14/1-endlos war die Norddeutsche nun auch im 10-Ball nicht zu besiegen. Zwar erlaubte sie sich in den Hauptrunden einen Strauchler, doch am letztlichen Gewinn der Goldmedaille änderte dies nichts. Im Finale gegen Beatrix Kustos (PSG Köln) war Schade mit 7:4 siegreich. Die Bronzemedaillen teilten sich Chantal Manske (PBC Neuwerk) und Veronika Kordian vom SV Motor Babelsberg.
Torsten Bonke heißt der Sieger bei den Senioren. Der Hamburger hatte sich durch einen hauchdünnen 7:6-Erfolg über den Berliner Frank Willner für das Finale qualifiziert und lieferte sich dort einen Kampf auf Biegen und Brechen mit dem Jägersburger Wolfgang Birner. Außer bei 1:0 war Bonke stets im Hintertreffen, ließ sich aber nicht abschütteln und war bei 6:6 wieder gleichauf. Somit musste also das letzte Rack entscheiden, in dem der Norddeutsche letztlich das bessere Ende für sich hatte. Birner musste sich also mit Silber zufrieden geben, hatte aber sicherlich auch im Hinterkopf, im Halbfinale den Siegeszug des bisher dreimal erfolgreichen Reiner Wirsbitzki vom PBC Berrenrath gestoppt zu haben.
Bei den Herren holte sich der Oberhausener Lars Kuckherm derweil seine zweite Goldmedaille. Nach seinem Sieg im 9-Ball war der langjährige Bundesligaspieler nun auch im 10-Ball erfolgreich. Bis es jedoch soweit war, musste Kuckherm durch die komplette Verliererrunde marschieren, denn der Fürstenfeldbrucker Valery Kuloyants ließ dem späteren Champion beim 6:3-Sieg nicht viele Chancen. Kuckherm bewies aber große Beharrlichkeit, traf später im Viertelfinale erneut auf Kuloyants, rang diesen nieder und setzte sich auch später gegen Tim Goergen (BV Brotdorf) und Sebastian Ludwig durch. Gegen den Spieler des Bundesligisten PBC Joker Altstadt fiel die finale Entscheidung bei 7:6 zu Gunsten Kuckherms, als bei Ludwigs Anstoß keine Kugel fiel. Neben Goergen erreichte auch Geronimo Weißenberger von den Mannheimer Billardfreunden das Halbfinale, hatte dort aber gegen Sebastian Ludwig nicht viel zu bestellen.
Damit schließt die Deutsche Billardmeisterschaft 2019 ihre Pforten. Der Blick geht zurück auf neun reibungslose Turniertage in ruhiger und entspannter Atmosphäre. Insgesamt wurden 36 neue Deutsche Meister in den verschiedenen Billard-Varianten ermittelt. Übertragen wurden täglich drei Livestreams, die nun unter www.sportdeutschland.tv als Aufzeichnung zur Verfügung stehen.
Alle Informationen rund um die DM 2019 sind kompakt und übersichtlich auf der DM-Mediaseite abgebildet.