Der vierte Turniertag der Pool-Billard Jugend-Europameisterschaften in Slowenien stand ganz im Zeichen der 10-Ball-Wettbewerbe. Dabei holte das deutsche Team gleich einen ganzen Medaillensatz aus Gold, Silber und Bronze.
Ein kleines Drama spielte sich heute Abend im Finale der U17 ab, in dem Eric Mattern (Bild) gegen den Niederländer Yannick Pongers ran musste. Dieser legte flott eine 2:0-Führung vor, die der 15-jährige Schwetzinger ab zu kontern wusste. Bei 4:4 und 5:5 waren beide gleichauf, so dass das letzte Spiel die Entscheidung bringen musste.
Die Zuschauer bekamen dabei eine typische Hill-Hill-Partie geboten, die bereits mit einem erfolglosen Break des jungen Niederländers begann. Mattern konnte zwar ein paar Bälle lochen, musste dann aber aussteigen. So ging es hin und her, ehe Pongers ganz klar die besseren Karten hatte, dann aber ganz überraschend die Neun recht deutlich verschoss. Diese zwei Bälle ließ sich der Deutsche nun nicht mehr nehmen und vollendete zu seinem ersten Europameistertitel!
Im Viertelfinale war zuvor Dennis Laszkowski hauchdünn mit 5:6 am Russen Aleksander Chernyshov gescheitert. Der Mannheimer hatte zunächst heute Mittag sein Achtelfinale gegen den Spanier Pelayo Cueli Hurtado ganz sicher mit 6:2 gewonnen, doch gegen Chernyshov hatte der Baden-Württemberger dann nicht das nötige Quäntchen Glück auf seiner Seite.
Knapp an seiner zweiten Goldmedaille nach dem Sieg im 14/1-endlos ist Moritz Neuhausen vorbeigeschrammt. Gegen den Norweger Emil-Andre Gangflot verlief die Partie zunächst bis zum 3:3 ausgeglichen, ehe sich der Skandinavier auf 6:3 absetzen konnte. Dem St. Augustiner Bundesligaspieler gelang daraufhin zwar eine kleine Ergebniskorrektur, doch bei 4:6 ließ Neuhausen die Vier im Loch liegen. Diese Chance ließ sich Gangflot nicht mehr nehmen und lochte die verbliebenen Kugeln in sicherer Manier und zur Goldmedaille ein.
Zuvor war im Viertelfinale Yuma Dörner vom PBC Wedding mit 3:7 bereits an Emil-Andre Gangflot gescheitert. Gerade in der Endphase der Partie erlaubte sich der 17-jährige zu viele Schnitzer, die letztlich ein knapperes Ergebnis verhinderten. Möglicherweise hatte auch das 7:6 im Achtelfinale über Jonas-Kvalsund Hansen (ebenfalls Norwegen) zu viele Körner gekostet?
In eben jenem Achtelfinale schied zuvor der Leipziger Clemens Ebert aus. Gegen den Kroaten Mario Gulic, der aber in Oberbayern beheimatet ist und für den BSV Dachau spielt, entwickelte sich die Partie überhaupt nicht wie gewünscht, so dass sich Ebert mit 3:7 recht deutlich beugen musste.
Eine weitere deutsche Medaille gab es bei den Mädchen durch Natalia Gabriel. Die 18-jährige vom BC Wiesbaden hatte sich über die Verliererrunde für das Viertelfinale qualifiziert und dort die Russin Aleksandra Guleikova mit 5:3 niedergerungen. Edelmetall war also gesichert und nun ging es noch um die Farbe. Im Semifinale wartete Sarah Kapeller und bis zum 3:3 war die Partie ausgeglichen. Dann jedoch zog die Österreicherin davon und mit einem 5:3 ins Finale ein.
Für Vivien Heine vom BC Osterode ging hingegen dieser Wettbewerb unglücklich zu Ende. Nach einer recht frühen Niederlage hatte sie sich wie ihre Nationalmannschaftskollegin Gabriel durch die Verliererrunde gespielt, scheiterte dann aber am Cut zum Viertelfinale. Gegen die Belarussin Daria Cheprasova stand die Partie lange auf des Messers Schneide, ehe Heine mit 4:5 knapp den Kürzeren zog. Damit kam sie in dieser Disziplin als Neunte in die Wertung.
Weiter geht es in Laško mit dem 8-Ball-Wettbewerb. Alle Infos und Ergebnisse gibt es bei der EPBF, einen kostenpflichtigen Livestream von allen Partien bei Kozoom.
Text: DBU-Presse
Fotos: EPBF