Am letzten Tag der Pool-Billard Jugend-Europameisterschaften gab es noch zwei Mal Grund zum Jubeln für die deutsche Delegation.
Gerade eben zu Ende gegangen ist das Finale des U17 Team-Wettbewerbs, in dem die deutsche Mannschaft nach einem 2:0-Halbfinalerfolg über die Niederlande auf das polnische Trio traf.
Dennis Laszkowski (BBV Mannheim), Eric Mattern (PBV Schwetzingen) und der junge Marburger Felix Vogel wurden ins Rennen geschickt, während Finn Böge aus Lübeck von der Tribüne aus die Daumen drückte. Während es bei Mattern und Laszkowski am Anfang knappe Partien waren, setzte sich Vogel im 8-Ball sehr flott von seinem Widersacher ab.
Aber auch Laszkowski kam dann in Fahrt und beendete seine 10-Ball-Partie mit einem 6:4-Erfolg. Während es bei Mattern im 9-Ball mittlerweile 5:6 stand, kam Vogels Gegner von 5:1 auf 5:3 heran. Dann kam sie aber, die entscheidende Chance für den jungen Hessen. Er packte sie beim Schopf, behielt die Nerven, baute noch einen wunderbaren Kiss-Shot ein und beendete das Spiel, als wenn es nichts einfacheres gäbe. Zunächst quittierte er es nur mit einem Lächeln, aber es ist davon auszugehen, dass dann außerhalb der Kameras doch noch der große Jubel ausbrach.
Für das deutsche Mädchen-Duo mit Vivien Heine vom BC Osterode und Natalia Gabriel (BC Wiesbaden 2000) endete der Team-Wettbewerb darüber hinaus mit der Bronzemedaille und damit nach den Enttäuschungen im 8- und 9-Ball recht versöhnlich. Im Halbfinale unterlagen die beiden gegen Österreich im Shoot-Out mit 1:3. Gabriel hatte zunächst im 8-Ball gegen Europameisterin Lena Primus gut mitgehalten, dann aber doch mit 3:5 den Kürzeren gezogen. Am Nebentisch sah sich Heine einer Aufholjagd von Anna Riegler ausgesetzt, brachte ihren Vorsprung dann aber doch mit 6:4 über die Ziellinie und ermöglichte so den letztlich erfolglosen Shoot-Out.
Recht ernüchternd und ohne weitere Medaille begann der heutige Tag im 9-Ball Einzel. Die Viertelfinals standen an und insgesamt drei Deutsche machten sich auf zur Jagd auf Edelmetall. Am Ende wurde dies aber nichts.
Bei der U19 wollte Moritz Neuhausen vom PBC St. Augustin unbedingt seine dritte Medaille holen, doch der Pole Szymon Kural hatte etwas dagegen. Allerdings hatte der U17-Weltmeister Neuhausen bei 6:6 auch nicht das Glück auf seiner Seite, denn er lochte zwar eine schwere Acht ins Mittelloch, doch der Spielball war nur schwer kontrollierbar und fand tatsächlich den Weg ins gleiche Loch. Bei 7:6 ließ sich Kural bei eigenem Break diese Chance nicht mehr nehmen.
Nichts mit einer zweiten Einzelmedaille wurde es auch für Yuma Dörner vom PBC Wedding. Der 17-jährige verschlief ein wenig den Auftakt seines Viertelfinals gegen den Polen Oskar Jamorski und geriet schnell mit 0:4 in Rückstand. Anschließend gelang zwar eine Aufholjagd zum 4:5, doch der Pole hatte noch etwas zuzusetzen. Dörner blieb öfter nur die Zuschauerrolle, die letztlich zur 4:8-Niederlage führte.
Für Eric Mattern endete das 9-Ball-Turnier der U17 ebenfalls in der Runde der letzten Acht. Nachdem er einen 2:4-Rückstand gegen den Finnen Jori Narvola in eine 6:4-Führung umgewandelt hatte, sah er sich eigentlich auf der Siegerstraße. Doch der Skandinavier schlug zurück und erarbeitet sich bei Hill-Hill dann im Safe-Duell den entscheidenden Vorteil zum 7:6-Sieg.
Insgesamt blickt die deutsche Delegation also auf tolle acht Medaillen zurück, die sich auf 3x Gold, 2x Silber und 3x Bronze verteilen. Unter dem Strich also eine sehr starke Bilanz, die sich nach solch einer langen Turnierpause absolut sehen kann.
Vielen Dank an Gabi Hammer, Eric Tombeux sowie Günter Geisen, die die Delegation vor Ort als Betreuer/in und Coaches anführten. Nicht zu vergessen Christian Reimering, der als Kadertrainer gemeinsam mit Geisen für die sehr gute Vorbereitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer verantwortlich zeichnete.
Text: DBU-Presse
Fotos: EPBF