Am heutigen Dienstag feiert die Stadt Bad Wildungen etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal in der nunmehr 16-jährigen Geschichte der Deutschen Billardmeisterschaften konnte ein Sohn der Stadt die Goldmedaille gewinnen.
Zwar spielt Juri Pisklov mittlerweile für die SG Johannesberg-Fulda in der zweiten Bundesliga, doch ist er in der nordhessischen Kur-Metropole beheimatet. Vor zahlreichen Fans spielte er heute den ganzen Tag wie aus einem Guss und krönte sich durch ein 8:3 gegen Sebastian Ludwig (PBC Joker Altstadt) zum neuen Deutschen Meister.
Die großartige Form Pisklovs bekam im Halbfinale auch Tobias Bongers vom PBC Schwerte zu spüren, der sich mit 5:8 geschlagen geben musste. In einem vereinsinternen Semifinale konnte sich zudem Ludwig gegen Sebastian Staab durchsetzen und verwies diesen damit auf den Bronzerang.
Eine kleine Überraschung gelang bei den Damen derweil Kim Witzel. Die Oberhausenerin spielte zwar den ganzen Tag sehr starkes Pool, doch ihre Finalwidersacherin Diana Stateczny vom BC Herne-Stamm hatte mit Vivien Schade (BC Queue Hamburg) und Yvonne Ullmann-Hybler aus München zwei Hochkaräterinnen aus dem Weg geräumt und war daher leichte Favoritin. Doch im Finale bekam Stateczny zunächst keinen wirklichen Fuß auf die Erde und konnte nach 2:6-Rückstand lediglich ein wenig verkürzen. Der DM-Titel ging dann aber letztlich verdientermaßen an Kim Witzel, die die letzte Zehn zum 7:4 dann geschenkt bekam. Im zweiten Halbfinale hatte sich Witzel zuvor ein Duell auf Augenhöhe mit Chantal Stadler (PBC Neuwerk) geliefert und ging als 7:6-Siegerin hervor.
Bei den Ladies heißt die neue Deutsche Meisterin Birgit Heidorn. Die Hannoveranerin hatte zunächst im Halbfinale Susanne Wessel (BV Herne) mit 5:1 sicher in Schach halten können, während sich ihre Finalgegnerin Petra Braun vom BC Sindelfingen in einem Krimi mit 5:4 gegen Sabine Hort (BV Pforzheim) behaupten konnte. Im Finale waren beide gleichauf, ehe Heidorn den Sack zum 5:3-Sieg zumachen konnte.
An Dramatik kaum zu überbieten war das Finale der Senioren zwischen Mario März (BC Empor Freiberg) und dem Duisburger Andreas Weber. Letztgenannter konnte sich zunächst ein wenig absetzen, doch sein Widersacher aus Sachsen gab nicht auf. Bei 6:6 sah sogar März wie der Sieger aus, doch leistete er sich überraschend noch einen Fehler. Diesen wusste Weber zu nutzen und sicherte sich damit die Goldmedaille. Bronze teilten sich derweil Reiner Wirsbitzki (PBC Berrenrath) und Ralf Kotewitsch vom PBC Soest.
Im Snooker der Senioren stehen mittlerweile die Teilnehmer des Viertelfinals fest. Überraschend nicht mehr vertreten sind Titelverteidiger Frank Schröder (SC 147 Karlsruhe) und Thomas Hein vom SC Mayen-Koblenz. Beide mussten sich in den Achtelfinals geschlagen geben. Nicht mehr im Rennen ist zudem Heins Vereinskollege Olaf Thode. Zu den Favoriten gehört nun sicherlich Mario Burot aus Berlin, der mit 105 nicht nur das bisher höchste Break spielte, sondern natürlich auch schon auf mehrere DM-Titel verweisen kann und somit über die nötige Erfahrung verfügt.
Im Biathlon, dem Mix aus Dreiband und 5-Kegel, wurde heute parallel die Gruppenphase bis auf wenige Matches abgeschlossen. Das Viertelfinale bereits erreicht haben unter anderem Ex-Champion Thomas Hähne vom Langener BC, Tom Löwe aus Lobberich sowie Max Gabel vom 1. Friesacker BC. Diese drei sind vermutlich auch heißeste Kandidaten auf Gold, welches dann am Mittwoch vergeben wird.
Im Dreiband auf dem Turnierbillard sind nunmehr die Achtelfinalisten ermittelt. Am Mittwoch fällt auf dem kleinen Brett die Entscheidung. Zu schlagen gilt Titelverteidiger Markus Dömer (BC Stadtlohn), der ohne Niederlage die Finalrunde erreichte. Auf dem Zettel muss man sicher auch Dennis Lendeckel vom BSC RW Salzgitter haben, wobei diese beiden im Semifinale aufeinander treffen würden.
Zudem wurden im Pool-Billard wenige Hauptrunden-Matches im 8-Ball gespielt. Auf diesen Wettbewerb wird dann am morgigen Mittwoch ausführlicher eingegangen.
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Text: DBU-Presse
Fotos: Billard1.net